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Fahrradträger nachrüsten

Warum überhaupt einen Fahrradträger auf die Deichsel montieren? Der Wohnwagen hat doch eine Fahrradträger-Vorbereitung am Heck?

Stimmt! Sterckeman hat zwei Balken von Fiamma an das Heck montiert an denen man einen Heckträger anbringen kann. Vier Gründe sprechen für uns dagegen, diesen zu nutzen:

  1. Gewichte sollten möglichst zentral platziert werden. Zwei E-Bikes an den äußersten Punkt des Gespanns zu platzieren ist nicht gut für die Fahrstabilität.
     
  2. Der Halterungen des Heckträgers sind nicht für 60kg zugelassen. Sie sind mit Konterblechen in der Heckwand verschraubt.
     
  3. Bei Heckträgern ist die Schiene für die Reifen der Räder recht hoch angebracht. Auf der Deichsel muss man die Fahrräder längst nicht so hoch heben.
     
  4. Den Deichselträger sieht man vom Zugfahrzeug aus im Rückspiegel und kann reagieren, wenn sich dort etwas löst. Passiert etwas am Heckträger, erfährt man es entweder bei der nächsten Rast, oder wenn die Polizei einem die verlustigen Teile hinterher bringt.

Wir hatten bei Pippilotta am Anfang einen Fahrradträger von Thule auf der Deichsel und er hat mich fürchterlich geärgert. Damit dort die Klappe vom Gastkasten aufging musste man vorher die Räder herunternehmen. Und der Träger musste so weit vorne montiert sein, das er die Manövrierfähigkeit des Gespanns beeinflusste. Scharfe Abbiegevorgänge mit montierten Rädern waren verboten. Nachdem ich mit wieder einmal über diese Fehlkonstruktion aufgeregt hatte, habe ich den Träger damals demontiert und verkauft.

Jetzt sollten also wieder Fahrräder mit! Puh! 

Montage Enduro BC260 + Abklappadapter

Bei Tom Fynn auf Facebook hatte ich mir den Tipp für den Deichselträger BC260 von EAL geholt. Verkauft wird er unter den Handelsnamen Enduro (silber) und LAS (schwarz). Durch die Kombination aus verschiebbaren Schienen und zusätzlichen Abklappadaptern können die Fahrräder während der Fahrt ganz nah am Gastkasten stehen. Um an den Inhalt des Gaskastens zu gelangen, löst man zunächst die Arretierungsbolzen, zieht den Fahrradträger in Richtung Zugfahrzeug, Löst die Arretierung der Klappmechanik und kippt den oberen Teil des Trägers mitsamt Fahrrädern nach vorne.

Dabei können insgesamt 60kg schwere Fahrräder transportiert werden. Bei ausgebautem Akku sollte das für die allermeisten Modelle ausreichen.

Bei Tom hatte Carsten gesehen, dass die Werkstatt es sich recht einfach gemacht hatte und ein großes Loch für die Befestigung des Trägers auf der Deichsel geschnitten hatte. Die Abdeckung ist dort eigentlich nicht mehr vorhanden. Das sollte bei Paulette natürlich eleganter werden.

Schon das Lösen der Deichselabdeckung lies Fragen aufkommen. Wo war dieses große Teil den mit dem Metallrahmen verschraubt? Antwort: Gar nicht! Ein großer Klumpen Montagekleber sollte das Teil für immer in seiner Position halten. Anscheinend hatte man das Kunststoffteil vor der Montage nicht gereinigt, denn es lies sich einfach nach oben abheben.

Danach wurde der Träger auf den nun freiliegenden U-Profilen montiert und die richtige Position gesucht:

a) Die Fahrräder sollen während der Fahrt so weit hinten wie möglich stehen um einerseits die Stützlast gering zu halten und andererseits den Wendekreis möglichst wenig zu beeinflussen.

b) Zum Öffnen des Gastkastens muss der Schwenkbereich der Klappe frei sein. Also muss der obere Teil des Fahrradträgers weit genug weg schwenken können.

Beide Punkte ließen sich problemlos erfüllen. Zwischen den Schienen des Fahrradträgers und der Schürze des Gaskastens war am Ende noch 1cm Luft.

Danach wurden die Punkte an denen die Halter des Fahrradträgers durch die Deichselabdeckung mussten auf diese übertragen und passende Löcher in den (dem Geruch nach) Polystyrol geschnitten.

Jetzt wurde der Halter noch einmal demontiert, die Deichselabdeckung wieder montiert, zuerst der untere Teil des Fahrradträgers mit den Abklappadaptern montiert und abschließend das Oberteil mit Schienen und Halterohr für die Rahmenstützen angebracht.

Hätten mich nicht zwei abgerissene Edelstahlschrauben aufgehalten, wäre die gesamte Aktion an einem Nachmittag erledigt gewesen.

Bei unserer nächsten Ausfahrt, nach Bückeburg, hatten wir die Fahrräder noch nicht dabei. Es zeigte ich aber schon, dass der Fahrradträger gut sitzt und nie im Weg ist.

Auf unserer Urlaubsreise nach Frankreich hatten wir zum ersten Mal seit Jahren wieder Fahrräder dabei und konnten die Umgebung so ganz anders als bisher erkunden.

Funktionstest