nichts geht mehr - Rien ne va plus
Es gibt Dinge, die braucht man nicht. Und es gibt Momente, die sind ungünstig. Wenn beides zusammen trifft, gibt es ein Desaster.
Auf der Fahrt nach Sérignan bemerkten wir nachts immer wieder ein Klackern, dass wir uns nicht erklären konnten. Es kam und ging, ohne eine klare Ursache und ohne einen Zusammenhang mit dem was wir taten. Nach zwei Tagen Fahrt waren wir beide erst einmal so fertig, wir sind nur noch ins Bett gefallen und haben gar nichts mehr gemerkt.
In der dritten Nacht bemerkte ich das Geräusch wieder und habe in die Elektrik-Abteilung geschaut. Die auf dem Boden verschraubte Steuerung des Movers machte die Geräusche. Nun wissend, was die Ursache ist, wollte ich Corina aber nicht die Nachtruhe stehlen und wollte mich am nächsten Morgen darum kümmern.
Morgens bemerkte ich, dass die Gondeln des Movers unterschiedlich weit vom Reifen entfernt standen. Also hatten sich die Motoren ohne Befehle von der Fernbedienung bewegt. Mir schwante Böses. Nach dem ersten Kaffee, aber noch vor dem Frühstück machte ich mich daran, die Steuerung auszubauen.
Als ich den Deckel abschraubte, traute ich meinen Augen nicht: Wasser war über die Platine gelaufen und hatte dort ordentlich Schaden angerichtet. Die Platine war nicht mehr zu retten und natürlich ging der Mover auch nicht mehr an, wenn ich den Schalter neben der Eingangstür betätigte.
Da wir drei Wochen bleiben wollten, hatten wir Paulette ordentlich ausgerichtet, also auf einen Keil gefahren und diesen mit einem Konterkeil gesichert. Was uns in der Nacht vielleicht vor dem Wegrollen bewahrt hat, jetzt aber zum Problem wurde. Wie sollten wir ohne Mover Paulette unfallfrei vom Keil bekommen? Und wie zuhause auf die Parzelle? Um die Ecke kämen wir niemals mit Gespann.
Ursachenforschung
Die Quelle des Wasser musste der Tank sein. Das machte auch Sinn, denn wenn wir auf unserer Parzelle stehen, benutzen wir den Wassertank nicht und nutzen den Citywasseranschluss.
Es gab zwei Möglichkeiten:
- der seitliche Revisionsdeckel schließt nicht richtig
Der saß bombenfest, scheint eingeklebt zu sein. Also weiter
- das Wasser kommt aus der Verbindung zwischen Pumpe und Schlauch
Nun ist der Wassertank beim Sterckeman Evolution 542LJ gut verbaut. Um an die Anschlüsse zu gelangen, muss man das Brett der Sitzbank ausbauen.
Aber mit etwas Fummelei bekam ich die Finger zwischen Brett und Tank und bemerkte etwas Wasser.
Und da erinnerte ich mich, dass ich im vergangen Jahr versucht hatte ein Floe-Entwässerungssystem einzubauen. Dabei hatte ich den Anschluss am Tank entfernt, und wie sich jetzt herausstellt, nicht wieder richtig befestigt. Der Schlauch ließ sich einige Millimeter in den Steckanschluss schieben.
Um eine Wiederholung dieses Vorfalls auszuschließen, musste die Steuerung des Movers umziehen, soviel stand fest. An der Vorderseite der Elektroabteilung war noch Platz für die Platine.
Der Engel hat einen Namen: Marx
Zum Glück habe ich einen guten Kontakt zu unserem Händler. So habe ich Herrn Marx kontaktiert und ihm von unserem Problem erzählt. Er hat sich sofort darum gekümmert, dass wir eine neue Platine zugeschickt bekommen.
Das dauert von Deutschland nach Frankreich trotzdem noch eine Woche und auch die interne Bearbeitung bei Dümo brauchte einen Tag. So kam das Paket erst am nächsten Montag auf den Weg und kam am Dienstag der nächsten, unserer letzten Urlaubswoche, auf dem Campingplatz an.
Als Vorarbeit hatte ich alle Adern beschriftet und die defekte Platine ausgebaut. Als ich die neue Platine in Händen hielt dauerte es noch eine Stunde, bis der Mover wieder funktionierte.
Unserer Heimfahrt stand also nichts mehr im Weg.
Nichts mehr - außer uns selbst!